Bevor wir losgefahren und seit wir losgefahren sind, haben wir einiges an unserer Girasole verändert, dazu gebaut, repariert oder umgebaut.
Die grössten Um- oder Einbauten listen wir mal für euch auf. Es hat uns große Mühen, Schweiß und Arbeitsstunden gekostet. Allerdings finden wir, dass wir es nicht so schlecht gemacht haben. Vor
allem wenn man bedenkt, dass wir von allem anfangs gar keine Ahnung hatten.
Nun sind wir auch stolz auf unsere Girasole und denken, dass sie gut in Schuss ist. :)
Als wir unsere Girasole gekauft hatten, waren da einige Schichten Antifouling aufgetragen. Die damalige Charterfirma hat fleißig drauf gepinselt, wohl aber selten bis gar nichts runtergekratzt.
Deshalb war für uns klar: Da muss erstmal alles runter.
Das Abkratzen und Schleifen ist eine sehr mühsame und anstrengende Arbeit.
War dies endlich geschafft waren es unzählige Schichten, welche wir neu aufgetragen haben.
Auch unser Kiel bekam eine Sonderbehandlung.
- Kiel Entroster
- eine Epoxyschutzschicht auf Kiel und Rumpf (insgesamt 6 Schichten)
- neues Antifouling (Copper Coat insgesamt 6 Schichten)
Wahrscheinlich würden wir heute sagen, wenn das Geld da ist, auf jeden Fall "Sandstrahlen" lassen. Das Streichen von 12 Schichten ist schon anstrengend genug.
Ja unser Kiel ... der hat uns wahrscheinlich am meisten Nerven gekostet.
Anfangs war nur unser vorderster Kiel Bolzen etwas undicht. Genauer gesagt ist tröpfchenweise Wasser eingedrungen. Da wir von einem wegbrechenden Kiel Angst hatten, haben wir uns entschieden ihn
von einer Werft weg nehmen zu lassen und die Kiel-Basis neu aufbauen zu lassen. Ebenso ist dabei herausgekommen, dass die Kiel-Basis bereits ziemlich verrostet war. So lösten wir damals das
Problem. Zudem haben wir davon keine Ahnung gehabt und auch unsere "Werkzeugkiste" gab das nicht her. :)
So ließen wir einen Profi ran, auch in dem Wissen er macht dies ja nicht zum ersten Mal und danach haben wir damit keine Probleme mehr.
Allerdings ahnten wir damals nicht, dass es anders kam. Auf unserer angefangenen Antlantiküberquerung von den Kanaren, merkten wir, durch Zufall, dass sich unser Kiel minimal bewegte. Wir waren
natürlich schockiert und steuerten sofort Kap Verden an. Dort angekommen glaubten wir nicht, dass wir dies reparieren konnten.
Lange Rede kurzer Sinn: Beim damaligen Abnehmen des Kiels, hat man die Wrangen vom Boden gelöst und es danach nicht ordnungsgemäß wieder an laminiert. Nach langem Hin und Her ... haben wir es
dann selbst repariert und sind über den Atlantik gesegelt.
(zur Info: auf unseren Youtube Kanal kann man Videos dazu anschauen)
Da unsere Reling-Stützen damals ziemlich mitgenommen waren und vor allem an einigen Stellen undicht, haben wir uns entschieden auch diesem auf den Grund zu gehen.
Anfangs stellte es sich als sehr schwierig heraus. Bei einer Bavaria 44 sind die Reling-Stützen nämlich unter einer Teak-Kante versteckt. Uns war schnell klar, dass sich das Teak nur mühsam und
nicht im Ganze entfernen ließe und es dann nachher kaputt sein würde.
Deshalb entschieden wir uns es zu entfernen, die Reling-Stützen so gut es ging wieder zu fixen und dann ohne erneuter Teak-Kante alles wieder zu montieren.
Im gleichen Zuge haben wir unsere Reling-Kante noch extra laminiert und auch eine feste Reling dazu gebaut.
In unseren Augen schien eine feste Reling (nur den obersten Relingsdraht ersetzt) als sehr sicher und von großen Vorteil, um sich im Falle besser daran festhalten zu können.
Die Reling-Kante selbst wollten wir natürlich auch stabiler machen. Da wir wussten, dass die Deck-Rumpf-Verbindung eines Serienschiffes nur geklebt und verschraubt ist, wollten wir es einfach
nochmals laminieren --> Sicherheitshalber.
:)
Da wir ja einige Solarpanels und einen Windgenerator gekauft hatten, mussten die ja auch installiert werden. Wir entschieden uns für einen kleineren Aufbau hinten. Lukas schweißte zusammen mit seinem Vater einen Geräteträger und einen kleinen Kran, um dann auch unseren Außenborder etwas einfacher verstauen zu können.
Dafür haben wir in Südtirol einiges vorbereitet. Anschließend alles ins Auto gepackt und zu Girasole gefahren. An Land mit einem Gerüst dann schließlich alles montiert und fertig
angeschweißt.
Der Aufwand hat sich gelohnt, wie wir finden.
Wir haben uns für einen Silentwind 400 entschieden. Er produziert in Spitze 420 Watt bei ca. 30-35 Knoten.
30-35 Knoten hat man nicht so oft, bzw. man versucht ja immer einen ruhigen Ankerplatz zu finden. Dafür kann er konstant Tag und Nacht Strom produzieren, vorausgesetzt man hat Wind.
Wir haben ja nicht nur auf einen Windgenerator gesetzt, sondern auch noch Solarpanels gekauft und installiert.
Unsere Solarpanels produzieren in Spitze 480 Watt. Diese haben wir auf unseren selbstgebauten Geräteträger installiert. In Almerimar (Südspanien) haben wir uns dann nochmals 200 Watt (2x Panels) dazugekauft um noch etwas besser versorgt zu sein. Kamera und Laptop brauchen dann doch auch einiges an Strom. Aber vor allem unser elektrischer Autopilot frisst auf längeren Passagen einiges.
Dazu kann man nur sagen: Wir haben nahezu alle Kabel neu gemacht. Nur die Kabel für Lichter im Salon und den Kajüten haben wir belassen. Da die Kabel in unserer Girasole sicherlich sehr alt
waren, haben wir damals beschlossen, dass es sicherer und übersichtlicher ist, wenn wir sie neu machen würden. So war es dann auch. So manch eine Kabelleiche wurde von uns ausgezogen und
entsorgt. Einige Kabel waren angeschmort oder sind einfach abgeknipst irgendwo im finstersten Loch liegen geblieben. Man möge sich nicht vorstellen was alles hätte passieren können. So kennen wir
nun auch jeden Kabel und wissen genau wo wir in finden werden, wenn mal was kaputt gehen sollte.
Nicht nur fast alle Kabel haben wir neu gemacht, sondern auch unser ganzes Navigationssystem. Es war ziemlich alt und nicht mehr auf dem neuesten Stand. Auch der Stromverbrauch war sicherlich
nicht gering.
Um nur einige genannt zu haben: Plotter, Radar, Funkgerät, Autopilot, ...
Lichter stellten wir auf LED um und neue Batterien kamen auch dazu.
Dies alles verschlag natürlich ziemlich viel vom unserem Budget. Wir glauben aber, dass es zuhause gekauft und eingebaut besser und günstiger war.
Unsere Batterien haben wir von Mastervolt gekauft. Es sind 4 AGM-Batterien zu je 225 Ah. Also insgesamt 900 Ah.
Unser Combi-Gerät (Wechselrichter und Laderegler in einem) ist auch von Mastervolt und wir sind damit sehr zufrieden. So haben wir ein einheitliches neues System in unsere Girasole eingebaut und finden es super.
Natürlich haben wir da auch einiges investieren müssen und wollen. Das Rigg hatte auch bereits einige Jahre auf den "Buckel" und bei einem Charter-Schiff weiß man ja nie.
Deshalb haben wir auch da alle unsere Wanten erneuern lassen alles genau gecheckt und unser Rigg nochmals neu einstellen lassen.
Da in diesen Fall der Mast so oder so gelegt wurde, haben wir im gleichen Zuge auch alle Mast-Lichter auf LED gewechselt und alle Kabel erneuert. Die selbstgebaute Radar-Halterung mit dem neuen
Radar fand natürlich auch ihren Platz.
Auch in unserer "Küche" haben wir etwas Geld investiert.
Besser gesagt haben wir uns einen neuen Herd und einen neuen Kühlschrank gekauft.
Der alte Herd und Kühlschrank hatten in ihren Leben bereits bessere Zeiten gesehen.
Unser Volvo Penta D2 55 hat in seinem Charter-Da-Sein auch einige Stunden gesammelt. Er ist nicht mehr der jüngste und wir haben einige Arbeitsstunden investiert um ihn aufzupeppen.
Gemacht haben wir einiges:
- Wärmetauscher gereinigt und geprüft
- Wasserpumpe General überholt
- Stösselfederdichtungen gewechselt
- Einspritzdüsen General überholt
- Lichtmaschine gewechselt
- Saildrive Manschette steht auf der To-Do-Liste
- Motorsockel wechseln steht auf der To-Do-Liste
Ebenso haben wir auch unseren Motorraum laminiert um die Geräusche beim Segeln zu reduzieren. Nun fehlt nur noch eine neue Dämmung. Steht auch noch auf unserer To-Do-Liste :)
Ansonsten läuft unser Baby wie geschmiert.
Auch unser Bimini und unsere Sprayhood haben einige Sonnenstunden abbekommen. Auch wenn es regnete blieb man darunter nicht trocken.
Deshalb entschieden wir uns in Almerimar ein neues machen zu lassen.
Wenn nicht ganz günstig, hat es sich aber bereits ausgezahlt.
Im Moment in der Karibik, mit immer wieder Regenschauern, haben wir zumindest ein trockenes Fleckchen.
Während der Corona-Zeit haben wir uns an ein Dinghy-Suncover gewagt. Die Sonne in der Karibik ist nicht zu unterschätzen und wir haben einige Dinghys gesehen mit "Sonnenschäden". Auf jeden Fall
wollten wir nicht, dass unseres auch irgendwann mal so aussehen wird. Also haben wir die Nähmaschine ausgepackt und während der Quarantäne Zeit fleissig genäht.
Unsere Lewmar Luken waren anfangs fast alle undicht. Auch da war klar, dass die Gummidichtung alt und mitgenommen war. Wir haben einfach alle Luken ausgebaut, gereinigt und neu abgedichtet. Auch das war ein kleinerer grösserer Aufwand der sich gelohnt hat.
Zudem haben wir dann in Almerimar noch Fliegengitter genäht und in der Karibik haben wir uns noch an Abdeckungen zum Schutz vor Sonne gewagt.
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